Neue Galerie: Silbertal Speedway

Eine schon fast mysteriöse Geschichte… Ein Besucher an der Slotmania steckt mir eine CD zu mit Fotos von seiner Bahn, die ich gerne auf h0slot.ch veröffentlichen dürfe. Allerdings wolle er ungenannt bleiben. Auch ich kenne nicht einmal seinen Namen, deshalb auf diesem Weg ganz herzlichen Dank für die Bilder von dieser schönen Bahn!

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Ebenfalls mitgeliefert wurde sogar noch ein Beschrieb, den ich hier, grösstenteils unverändert anfüge:

Die Bahn ist immer noch nicht fertig, es fehlen insbesondere noch viele Werbeplakate. Da muss ich mir noch einiges besorgen, sollte auch einigermassen in der Zeit zwischen 1960 und 1990 liegen. Der Anteil der Curbs wird in einigen Infield-nahen Bereichen erweitert. Gebaut wird seit vielen Jahren, aber mit teils grossen Unterbrechnungen. Ich habe mir im Laufe der Jahre immer mal das eine oder andere bei anderen abgeschaut, was mir dann Lust gemacht hat, es selber zu versuchen. Deshalb möchte ich auf diesem Wege auch Danke dafür sagen und vielleicht hiermit auch die eine oder andere Anregung geben.

Daten:

Streckenlänge ca. 24.7 m, Aussenmasse 354 x 113 cm, 45 cm hoch
Fahrbahn-Höhenunterschied insgesamt ca. 32 cm
Ein Netzteil pro Spur, 4 Einspeisungen, zwei Regleranschlüsse pro Anlagenseite

Zielvorstellung

Zielvorstellung war es, eine fahrtechnisch anspruchsvolle Bahn zu bauen mit langen Geraden aussen herum, interessantem Landschaftsteil mit Bergstrecke, Kurvenradien von sehr eng bis weit und im Boxenbereich mit Curbs und farblich abgesetzten Zonen.

Die Bahn sollte nie langweilig werden, deshalb ist sie auch noch zusätzlich um ca. 45 cm seitlich verschiebbar, um auch von der Gegenseite mit anderer Perspektive bespielbar zu sein. Das hat auch den Vorteil, dass pro Seite – wenn gewünscht – ein Spieler einzeln stehen kann, ohne den anderen zu behindern.

Um etwas mehr Platz für die kleineren Tribünen zu bekommen, habe ich das anfängliche Layout im Infield-Bereich nochmal geändert. Vereinzelt sind einzelne Steilwandsegmente – die ich eigentlich nicht mag – eingefügt, um eine besondere Fahrphysik zu erreichen. Ein Beispiel dafür ist die Eau Rouge (Spa Francorchamps) ähnliche Kurvenkombination hinauf auf eine lange Gerade. Dazu ist das Ende eines 45°-Steilwandkurven-Elements an der tiefsten Stelle flach aufgeschraubt und das andere Ende seitlich nach oben gerichtet. Der daran anschliessende Gegenbogen und die ersten beiden geraden Fahrbahnen gehen dann sanft wieder in die Waagerechte über.

Boxengebäude

Das Boxengebäude sollte ein recht einfacher Eigenbau werden, auch um den vorhandenen Platz maximal zu nutzen. Ausserdem waren mir an dieser Stelle die möglichen H0-Bausätze masstäblich zu klein, bzw. meine Eigenversuche mit Kartonmodellen nicht dauerfest genug. Das Material ist weisses und graues 3mm Hartschaum-PVC mit glatter Oberfläche aus dem Baumarkt, recht einfach mit einem Cutter schneidbar. Das 73 cm lange Gebäude ist ohne eigene Bodenplatte konzipiert. Seine Planung hat länger gedauert, als der Bau selber.

Tribünen

Die 79 cm lange Haupttribüne besteht im wesentlichen aus versetzt zusammengeleimten Holzleisten mit den Massen 20 x 5.5 mm und ist mattgrau grundiert. Die Zuschauerzugänge nach hinten hinunter wurden nach dem Leimen mit Bohrer und Stichsäge vorsichtig herausgesägt und mit 1.5 mm Polystyrolplatten verkleidet. Auf die ursprünglich geplante Bogen-Überdachung habe ich verzichtet, weil dadurch die Sicht auf die Fahrbahnen davor und dahinter zu sehr eingeschränkt worden wären. Auf die obere Werbeflächen-Wand will ich versuchsweise noch Spiegelfolie anbringen, dann sollte – je nach Betrachtungswinkel – auch von der Vorderseite der Anlage wenigstens ein kleiner Einblick in die Boxen möglich sein. Die anderen Tribünen und die meisten übrigen Gebäude sind aus den bekannten Faller-Bausätzen. Die Marke der Kurventribüne ist mir nicht bekannt, die habe ich – wie auch viele meiner Autos – auf einer Börse gekauft. (Anmerkung H0slot.ch: höchstwahrscheinlich Model Motoring). Einige Tribünen wurden zumdem wiederum mit 3mm PVC bzw. fallweise auch mit dünneren Polystyrol-Platten aus dem Modellbaubereich verändert und danach ebenso mit mattgrauer Grundierung besprüht.

Leitplanken

Bei den Eigenbau-Leitplanken ist eine Gerade aus schmal zugeschnittenem, grauem 3 mm PVC. Andere bestehen aus weissem 3 mm PVC, zum Teil auch mit Mauerplatten-Karton beklebt. Die gerippten weissen Leitplanken an Mauern und Banden sind gängiges, weiches und selbstklebendes Fenster-Iso-Material. Sie sind besonders gut für abfliegende Autos, weil sie die Aufprallenergie enorm dämpfen und bei spitzem Aufprallwinkel meist zusätzlich noch bremsend wirken. (Anmerkung H0slot.ch: diesen Tipp habe ich hier auch einmal gegeben)

Curbs und Freiflächen

 

Die stückchenweise zugeschnittenen orangen und gelben Curbs sowie die hellblauen Flächen sind aus farbiger Selbstklebefolie. Dies ging anfangs nur recht langsam voran, wurde dann aber mit der Zeit immer zügiger. Ausserdem ist alles – ganz im Gegensatz zu frisch aufgetragener Farbe – schnell und einfach korrigierbar. Ich hegte am Anfang die Befürchtung, dass die Haftung der Magneter in den Innenkurven, wo über die Curbs gefahren wird, deutlich verringert wäre. Aber die 0.08 mm dünne Folie macht noch keine spürbaren Nachteile. Eine auf dem schwarzen Grund richtig deckende Lackierung mit Pinsel würde sicher dicker und unebener. An einigen Stellen musste zusätzlich mit Alleskleber nachgeholfen werden, insbesondere auf den Acryl-Seitenstreifen, aber das Ergebnis ist auf jeden Fall besser als meine mühsamen Mal-Versuche.

Rundenzähler

Den Carrera-Rundenzäher, die Verdrahtung ist schon sehr dünn, habe ich vorsichtig zerlegt und die beiden Lichtschranken neu senkrecht installiert. Die Startampelbrücke für die Lichtschranken besteht zum grossen Teil aus einem Fussgänger-Bahnübergang von Faller, ergänzt mit einer unauffällig untergebauten und gedunkelten Holzleiste für die Aufnahme der oberen Lichtschranken-Elemente und 4 Alu-Röhrchen für die Kabeldurchführung. Für das separat gesetzte Anzeige-Modul habe ich einen einfache Sockel, wiederum aus Polystyrol-Platten, gebaut. Es wurde anfangs noch mit Batterien, inzwischen abr mit einem kleinen Netzteil betrieben.

Ausstattung

Die schön detaillierten Die Cast Deko-Fahrzeuge in 1:64 sind von Maisto, die übrigen von HotWheels. Felsen, Mauerplatten, See, Bäume, Figuren etc. sind aus dem H0 Modellbahn-Angebot. Die diversen Fahrbahnverbreiterungen, mehr aus optischen Gesichtspunkten gewollt, bestehen aus schmal geschnittenen Streifen aus einer 6 mm dicken Korkplatte aus dem Baumarkt. nach der Verklebung der gut formbaren Korkstreifen auf der Anlage habe ich die Kork-Struktur von oben mittels einer mattschwarzen Acryl-Kartusche kräftig eingestrichen und mit einem Spachtel geglättet. Ein ziemliches Geschmadder zwar, aber mit in etwa der Wirkung, die ich mir erhofft hatte. Allerings hätte ich dies noch ein zweites Mal machen sollen, weil die Acrylmasse an einigen Stlelen doch noch etwas nachgeschrumpt ist. Das ist aber im Fahrbetrieb nicht so schlimm, da die Magneter keine Heckschleudern sind. Zudem hatte ich dann auch keine Lust mehr auf eine nochmalige Schmiererei, zumal ich die leicht abgesackten Stellen erst entdeckt habe, nachdem etliche angrenzende weisse Fahrbahn-Banden gerade angeklebt waren. Es ist ohnehin bei aller Mühe teils fast deprimierend zu sehen, wie viele kleinere Macken durch die Fotos erst sichtbar werden. Bau-Unsauberkeiten, die mir von blossem Auge sonst kaum oder gar nicht aufgefallen wären. Das muss man wohl akzeptieren, C’est la vie!

Resumée:

Vorteile: Die Bahn ist auch nach Jahren immernoch uneingeschränkt interessant zu fahren. Die Rundenzeiten mit den normalen Magnetern liegen knapp unter 8 Sekunden, immer noch mit etwas Luft nach unten. Auch deshalb, weil der Anteil der Fahrzeit gemessen an der Bauzeit bis dato noch unter 10 % liegt. Die Landschaftsbereiche haben bisher überhaupt noch nicht gelitten, weil dort wo Abflüge stattfinden keine Schäden entstehen. Erstens weil die PVC-Banden mit den Fenster-Iso-Leitplanken fast alles aufhalten und zweitens gerade an diesen „Fliehkraftrelevanten“ Stellen keine sonderlich empfindlichen Sachen stehen.

Nachteile: Ich ärgere mich heute, dass ich nicht wenigstens den Versuch unternommen habe, für die rechte Fahrspur eine elektrisch befahrbare Boxendurchfahrt mit einfacher Ein- und Ausfahrweiche mit beliebiger Stoppmöglichkeit jeweils unmittelbar rechts vor der Box zu realisieren. Das war mir damals in der mittleren Bauphase aber zu zeitintensiv. Die ersatzweise handgefrästen Schlitze in der Boxengasse sind mir an einigen Stellen nicht so gut gelungen. Diese sind dafür gedacht, dass die dort stehenden Autos nicht unschön auf ihren Führungsstiften stehen müssen. Heute ist leider keine Änderung mehr möglich, weil vieles zusätzlich zu den verspachtelten Schrauben auch noch grossflächig fest verleimit ist.

Ein anderes mögliches grosses Problem:
Noch ärgerlicher finde ich heute, dass ich die gesamte Anlage leider nicht – wie sonst viele Modelleisenbahner – modular und demontierbar aufgebaut habe. Damals habe ich beim über 3.5 m langen und seitlich verschiebbaren Kasten-Unterbau mit viel Vorfreude wie wild losgebaut, ohne darüber nachzudenken, das mal abbauen zu wollen oder zu müssen. Der ganze Kasten musste wegen der Rollen an den Längsenden schliesslich sehr steif werden. Das bedeutet aber, sollte ich einmal ausziehen müssen, dass ich aufgrund meiner engen Wohnung die Anlage mit der Stichsäge in drei Teile zersägen müsste, was wegen der Höhenquerschnitte nicht einfach werden würde. Dies alles bedeutet, dass ein Wiederaufbau, besonders auch wegen der vielen Kurven und schräg verlaufenden Fahrbahnteile, selbst mit einem enormen Aufwand wohl nicht mehr in den jetztigen Zustand zu bekommen sein wird.